Mani Matter und Niklaus von Flüe

Von Mani Matter zu Niklaus von Flüe
Drei Abende in Münsingen/Rubigen/Wichtrach

Freitag, 12. April 2024, 19.30 Uhr
Kirchgemeindehaus, 3110 Münsingen, Schlossstrasse 11
„si gäbe enander mit schirme ufs dach“
Mani Matters Leiden am unfruchtbaren Gegensatz von links und rechts

Mittwoch, 24. April 2024, 19.30 Uhr
Kirchliche Räume, 3113 Rubigen, Worbstrasse 19
„mir wo müesse läbe i de gottvergässne stedt“
Mani Matters Entdeckung des Evangeliums

Montag, 6. Mai 2024, 19.30 Uhr
Kirchgemeindehaus, 3114 Wichtrach, Pfarrhausweg 4
„di banausehafte chüe“
Mani Matter und der Dünkel der Intellektuellen

Flyer_Münsingen / Rubigen / Wichtrach

Vorangehend:

Mani Matter in Bäretswil, Bauma und Dürnten

Mani Matter-Trilogie in Zürich, November 2023

Wie gseit, drei Abende in Uster, Winterberg ZH und Effretikon

https://reformiert.info/de/Mani Matters Kirchenkritik und sein Glaubensbekenntnis

https://www.lkf.ch/berichte/Bernhard Rotehn zu Mani Matters Verteidigung des Christentums

Ein Versuch, Matters Werk zu verstehen – 50 Jahre nach seinem frühen Tod

Mani Matters Verteidigung des Christentums

Radio SRF, Persektiven, 7.April 2022: Mani Matter und das Christentum

Zwei Abende zu Mani Matters 50. Todesstag
am 23.11.22 in Herisau und am 24.11. 22 in Bettingen
ausgeteiltes Blatt mit zwei Texten aus dem Buch  „Was kann einer allein gegen Zen Buddhisten“

Gott suchen. Predigt aus Apostelgeschichte 17,16-34 mit einem Wort Mani Matters aus dem spät publizierten Nachlass (Was kann einer allein gegen Zen Buddhisten, 2016)

Mani Matter wird von begeisterten Schulkindern gesungen, er fordert junge Künstler heraus, er gibt bis heute denkenden Menschen zu denken. So trägt sein künstlerisches Werk viel bei zum inneren Zusammenhalt der Schweiz. Seine Zeitanalysen sind so aktuell wie damals, als er sie in seinen Notizbüchern entfaltet und in seinen Liedern auf den Punkt gebracht hat. Noch immer wartet sein Werk darauf, angemessen gewürdigt und in der ganzen Breite fruchtbar gemacht zu werden.

Mani Matter war mitverantwortlich dafür, dass ich nicht Jurist, sondern Theologe geworden bin. Der wehe Weltschmerz in einem seiner letzten Lieder hat mich unmittelbar getroffen. Seine scharfen Analysen der politischen und religiösen Selbstgerechtigkeiten haben mich begleitet, und seine Warnung vor ideologischen Programmen hat dazu beigetragen, dass ich zu einem Dissidenten geworden bin in der Kirche, die sich immer kritikloser dem Liberalismus, Marxismus, Feminismus und anderen Ismen anvertraut hat.

In Matters Sudelheft war ich darauf gestossen, dass er sich vorgenommen hatte, eine Verteidigung des Christentums zu schreiben. Das hat mich auf den Weg geschickt, meinerseits die unterschiedlichen Verständnisse des Christlichen auf ihr inneres Recht hin zu prüfen. Bald einmal faszinierten mich die Schriften Martin Luthers. Denjenigen aus den Jahren 1523 bis 1530 (die er selber als seine wichtigsten bezeichnet) habe ich einen Grossteil meiner Studienzeit gewidmet. Wissenschaftlich transparent habe ich in meiner Dissertation herausgearbeitet: Luther sagt viel weniger, als in den Kirchen sonst gesagt wird (und das viel fröhlicher und freier). Dieses Wenige aber ist viel mehr! Was die biblischen Schriften verkünden, bezeugen, lehren, vergegenwärtigen und klären, bleibt ein Geheimnis. Es lässt sich nicht fixieren in einem System von Lehrsätzen – auch nicht in dem Lehrsatz, dass es keine Lehrsätze brauche. Viele Vorstellungen, die den Kirchenbetrieb heute ins Leere laufen lassen, erweisen sich im Licht der biblischen Schriften als offensichtlich falsch. Das Wenige aber, das vollkommen klar ist, genügt. Es bahnt dem Glauben an Gott einen schmalen Weg, auf dem sich Schritt für Schritt ein lebenspraktisches Verstehen erschliesst.

Das war wahrscheinlich der Grund, dass ich von Martin Luther zum Lebenswerk von Niklaus von Flüe geführt worden bin. Ohne jeden Zweifel hat Bruder Klaus in dem Land, in dem ich leben darf, die Grundlagen für ein erstaunlich friedliches Miteinander gelegt. Doch auch sein Werk wird ideologisch verzweckt, für persönliche Interessen ausgeschlachtet und zugeschüttet unter einer Masse von formalen Lehrsätzen und überspannten Erwartungen. Auch sein Werk wurde bisher nicht angemessen gewürdigt und fruchtbar gemacht. Mir ist immer klarer geworden: Dazu braucht es nicht nur den künstlerischen und lehrenden Zugang (dem wir in der Stiftung mit unserer Ausstellung dienen dürfen). Die historisch-kritische Arbeit ist wichtig. Wir müssen zu unterscheiden lernen: Was hat Bruder Klaus wirklich gesagt und getan? Was ist durch authentische Quellen belegt? Und was hat man nachträglich in ihn hineingelesen und aus politischen, kirchlichen oder persönlichen Interessen mit seiner Autorität geschmückt?

Hier möchte ich aufzeigen, wie Mani Matter in seinen Liedern und seinen Notizbüchern vieles zum Leuchten bringt, das im Zuspruch und in den Mahnungen von Bruder Klaus von Flüe noch eindringlicher akzentuiert wird.

zum 50. Todestag Mani Matters, im November 2022
Pfr. Dr. Paul Bernhard Rothen, Präsident der Stiftung Bruder Klaus

Demnächst möchte ich auch die nachfolgend aufgelisteten Themenfelder noch pointiert in Worte fassen:

Mani Matters Sorge um den Zusammenhalt

Mani Matters Warnung vor Utopien

Mani Matters Ideologiekritik

Mani Matters Traurigkeit

Mani Matters Lob des Namen Jesu

Mani Matters Insistieren auf der Sündhaftigkeit aller Menschen

Mani Matters Lebenslust

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