Paul Bernhard Rothen, Präsident Stiftung Bruder Klaus
Lindenstrasse 9, 8307 Effretikon, 079 594 58 94
pbrothen@stiftungbruderklaus.ch
im Mai 2025
Liebe Freunde der Stiftung Bruder Klaus, liebe Kollegen und Kolleginnen,
der wiedergewählte amerikanische Präsident stresst die Welt. Viele haben mitbekommen, dass die anglikanische Bischöfin Budde ihm nach dem Tag seiner Amtseinsetzung „im Namen unseres Gottes“ „die Leviten gelesen hat“ (wie eine der Hauptverantwortlichen für den evangelischen Kirchentag in Hannover bei ihrer Begrüssung sagte). Am Phänomen Trump zeigt sich, wie selbstgerecht und wie erbarmenswert blind wir im Moment sind.
Können wir uns selber und unseren Mitmenschen helfen?
Als ich die Predigt von Bischöfin Budde gehört und gelesen habe, war mir sofort klar: Da möchte eine Berufskollegin umsichtig ein Zeichen des Widerstands und der Hoffnung setzen. Und scheitert – so wie die Kirchen in den letzten Jahrzehnten in grossem Stil gescheitert sind mit vielen guten Anliegen. Schnell hatte ich eine Kritik ihrer Predigt im Kopf. Doch dann fragte ich mich: Hättest du es besser gemacht?
Natürlich, dachte ich selbstsicher. Und entwarf eine Predigt aus Matthäus 7,24-29, wie man sie meiner Meinung nach am 21. Januar 2025 hätte halten sollen. Die Mitglieder im Stiftungsrat lasen sie und meldeten mir zurück: Das ist schön und gut, aber nicht wirklich klärend. Nicht einmal die Menschen, die das Anliegen der Stiftung Bruder Klaus seit langem treu mittragen, konnte ich mit einer erhellenden Auslegung des Bibelwortes überzeugen. Im Gegenteil: Ihre Kritik war sehr freundlich, in Tat und Wahrheit aber vernichtend. Auch ich konnte auf die Schnelle nichts sagen, das ein hilfreiches Licht in die Verwirrungen unserer Tage trägt.
So quälte ich mich und meine Nächsten während Wochen mit dem Versuch, eine wahrhaft aus den Worten des Evangeliums geschöpfte Alternative zur Predigt von Bischöfin Budde auszuformulieren. Jetzt bin ich der Meinung, dass mir das einigermassen gelungen ist (und dass sich dabei zeigt, wie ein Mitglied des Stiftungsrates sagt: Man kann nur staunen. Das Anliegen der Stiftung ist und bleibt über die Jahre hin topaktuell, was auch immer völlig Unerwartetes geschieht).
Am Ende war es nicht eine, sondern es sind nun zwei Lesepredigten, die exemplarisch ausformulieren, was eine Predigt „im Namen Jesu“ dem amerikanischen Volk und allen mit ihm verbundenen Völkern sagen muss. Es ist mir ernst, wenn ich schreibe: Das kann man zweifellos besser machen! Doch es hilft nichts, wenn man das nur denkt. Man muss es auch tun.
Deshalb habe ich diese Predigten nun in Druck gegeben und lasse sie Euch zukommen mit der dringenden Bitte: Gebt sie weiter! Ermutigt die Prediger in Eurer Nähe, es besser zu machen! Und lasst es uns wissen, wann und wo das jemandem gegeben ist!
Ich bitte Euch also, die Broschüre weiterzureichen, insbesondere an die Gemeinden, in denen Ihr beheimatet seid, und an die Pfarrer, Pfarrerinnen und Prediger, die Ihr kennt. Denn es muss uns allen wieder klar werden: Wenn Menschen sich sammeln und hören möchten, was Christus ihnen hier und heute zu sagen hat, ist das keine nette Sonntagsbeschäftigung. Sondern es entscheidet sich dabei, ob uns in den Verwirrungen unserer Tage das Licht zuteilwird, das uns über unsere Lage aufklärt und uns eine rechte, getroste Zuversicht für ein beharrliches Engagement schenkt.
Ihr dürft zu diesem Zweck die Broschüre in beliebig grosser Anzahl bei der Stiftung bestellen, zum Preis von nur CHF 1 für jedes weitere Exemplar:
Stiftung Bruder Klaus, Postfach 436, 3770 Zweisimmen, info@stiftungbruderklaus
Mit herzlichen Grüssen und guten Wünschen zum nahenden Pfingstfest
Bernhard Rothen
Begleitbrief an die Kollegen und Kolleginnen im Predigtdienst